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Ensembles 2014
Homogenität, Präzision, Leichtigkeit und Witz – das sind die Markenzeichen von Calmus, heutzutage eine der erfolgreichsten Vokalgruppen Deutschlands. Das Ensemble besitzt eine Klangkultur, wie sie nur von wenigen erreicht wird. Die breite Palette an Klangfarben, die Musizierfreude, die die Musiker auf der Bühne vermitteln, aber auch ihre abwechslungs- und einfallsreichen Programme werden von der Presse immer wieder hervorgehoben.
Die fünf Leipziger haben eine ganze Reihe internationaler Preise und Wettbewerbe gewonnen, u.a. den ECHO Klassik und den SUPERSONIC Award. Der Radius ihrer Aktivitäten wird ständig größer und führt sie durch ganz Europa sowie Nord- und Südamerika. 2010 gab das Quintett sein Debüt in der New Yorker Carnegie Hall!
Unermüdlich sind die Musiker bestrebt, neues Repertoire zu entdecken. Geprägt von der vielhundertjährigen Tradition großer deutscher Knabenchöre sind sie natürlich in der Vokalmusik der Renaissance, des Barock und der Romantik zu Hause. Musik unserer Zeit ist ihnen aber ebenfalls ein echtes Anliegen. In allen Sparten gibt es immer wieder interessante Partnerschaften mit Ensembles wie der Lautten Compagney Berlin, dem Raschèr Saxophone Quartet, der Hamburger Ratsmusik oder der Bigband des Hessischen Rundfunks. Da diese im Bereich der zeitgenössischen Musik häufig völlig neues Repertoire bedeuten, hat Calmus über die Jahre zahlreiche Kompositionsaufträge u.a. an Bernd Franke, Steffen Schleiermacher, Wolfram Buchenberg, Mathew Rosenblum, Bill Dobbins, Michael Denhoff und Harald Banter vergeben und Uraufführungen gesungen. Dass sie gerne Pop, Folk und Jazz sowie Chansons und Evergreens der zwanziger Jahre singen, das versteht sich von selbst! Doch auch der geistlichen Musik widmen sich die fünf Sänger, was starken Ausdruck u.a. in ihrer Beschäftigung mit der Musik Johann Sebastian Bachs findet.
Ein Teil ihrer Zeit ist der Nachwuchsförderung gewidmet, denn Unterricht und Workshops gehören zu ihrem Alltag, zuhause in Leipzig und unterwegs. Kein Wunder, dass Calmus mit der einzigartigen Besetzung aus Sopranistin, Countertenor, Tenor, Bariton und Bass überall auf der Welt immer mehr Fans hat. So auch im begeisterungsfähigen Allgäuer Publikum. Nach ihren Auftritten bei Musica Sacra International 2008 kehren sie in diesem Jahr mit einem neu zusammengestellten geistlichen Programm nach Marktoberdorf zurück.
Die Capella de la Torre versammelt Musiker, die sich als Spezialisten für die historische Aufführungspraxis einen Namen gemacht haben. Die reiche und bislang zu wenig beachtete Musik aus Mittelalter und Renaissance mit professionellem Anspruch zur Aufführung zu bringen und damit wieder direkt erfahrbar zu machen, bildet den Leitgedanken des Ensembles.
Der Name „de la Torre“ ist auf zweierlei Weise zu verstehen: Die Gruppe widmet sich im Besonderen der Musik für historische Blasinstrumente wie Schalmei, Pommer, Dulzian, Posaune und Zink, zeitgenössisch als „Capella Alta“ bekannt. Anfang des 16. Jahrhunderts komponierte der Spanier Francisco de la Torre das wohl berühmteste Stück für eine solche Besetzung, seine „Danza Alta“. Neben dieser Hommage an den Komponisten ist der Name aber auch ganz wörtlich zu verstehen: „De la Torre“ bedeutet übersetzt „vom Turme“. Bläsergruppen, in Spanien Ministriles genannt, musizierten häufig von Türmen oder Balkonen herab bei Festen und anderen offiziellen Veranstaltungen. So gibt es bis heute in vielen Städten die „Torres de los Ministriles“, und auch Francisco de la Torre hatte seinen Namen sicherlich nicht zufällig.
Die Capella de la Torre pflegt jedoch nicht nur die spanische Musik, sondern widmet sich den in ganz Europa verbreiteten „Hauts Instruments“, also den „lauten Instrumenten“. Mit „laut“ ist nach der mittelalterlichen Bedeutung weniger das Tonvolumen gemeint, als das Überwältigende und Eindrucksvolle. Die Macht der Musik ist es, die die Menschen von damals bis heute begeistert. In diesem Sinne will das Ensemble die musikalische Tradition von Ministriles, Piffari und Stadtpfeiffern wieder aufnehmen.
Zum virtuosen und gepflegten Spiel von Schalmei, Pommer und Dulzian gehört auch die Modulation der Lautstärke. Das Ensemble wird deshalb durch Gesang, Flöten, Orgel und Laute ergänzt. Zum Repertoire gehört, in verschiedenen Programmen realisiert, die weltliche und geistliche Musik des 14. bis 17. Jahrhunderts. So lassen die Spieler und Sänger den musikalischen Glanz ferner Zeiten wieder aufscheinen.
Die Besetzung der Capella de la Torre vorwiegend mit historischen Doppelrohrblatt-instrumenten stellt eine in der heutigen Musikszene wenig gepflegte Praxis dar, die in Deutschland als einzigartig angesehen werden kann.
Zu Musica Sacra International führt das Ensemble Auszüge aus seinem Programm „Luthers Hochzeitsmusik“ auf. Es ist davon auszugehen, dass aus Anlass der Vermählung Martin Luthers mit Katharina von Bora die von den Stadtpfeifern ausgeführte standesgemäße Musik einen wichtigen Teil des Festes bildete, von der Begleitung beim Kirchgang am Morgen bis zu den zeremoniellen Tänzen am Abend.
Das Repertoire der fünf Musiker des Ensembles verbindet in alten Liedern die Harmonien und Rhythmen, die kulturelle Vielfalt der geistlichen Musik der Zigeuner in der Provence. Diese Vielfalt spiegelt die Fülle der Einflüsse der unterschiedlichen Gesellschaften wieder, die sich seit dem Mittelalter in dieser Region niedergelassen haben. Diese Breite zeigt sich auch in den vier Sprachen, in denen die Lieder gesungen werden - kalo, spanisch, Latein und provençal.
Die Gemeinschaft der Zigeuner siedelte seit dem Mittelalter in der Nähe von Saintes Maries de la Mer in Camargue und hat mit ihrem Cante Flamenco seit jeher zum Reichtum der traditionellen ländlichen Feste in der Provence beigetragen. Die Musiker von Chants Sacrés Gitans en Provence untersuchen dieses reiche Volksrepertoire und zeigen das außergewöhnliche Erbe des Zusammenspiels zwischen andalusischer, katalanischer und provençalischer Vokalmusik mit einer Kraft und Qualität auf, die sie über die Jahre immer weiter verfeinert haben. Die Sänger und Musiker des Ensembles bringen in den Konzerten ihre ganze Leidenschaft und Begeisterung für dieses kulturelle Erbe zum Ausdruck.
Jenseits der üblichen Stereotypen, ist das Programm der Chants Sacrés Gitans geprägt durch seine Authentizität, durch die Seltenheit des Repertoires und durch die kraftvolle Interpretation der Künstler. Es bringt sehr selten aufgeführte Lieder aus der Tradition der Zigeunerfamilien in der Provence auf die Bühne, darunter Prozessionsgesänge, Pilgergesänge des Jakobsweges und Lieder der Verehrung der Saintes Maries.
Tchoune Tchanelas, Sänger mit Zigeunerwurzeln, ist Gründer und künstlerischer Leiter der Gruppe, mit der er seit vielen Jahren auf den großen Bühnen Europas aufgetreten ist. Seine Inspiration führt die anderen Künstler durch die Glaubenstraditionen der Zigeunerfamilien der Provence, auf den Fußstapfen von Saint Jacques de Compostelle und Les Saintes Maries de la Mer en Camargue, einem wichtigen Wallfahrtszentrum der Zigeuner in der Nähe von Marseille.
Der Fayha Chor, ein bemerkenswertes gemischtes Ensemble, das 2003 von seinem Dirigenten Barkev Taslakian gegründet wurde, vereint 40 junge Sängerinnen und Sänger aus Tripoli und von der nordlibanesischen Mittelmeerküste. Die Mitglieder repräsentieren alle Glaubensrichtungen der libanesischen Bevölkerung, sein Programm ist überwiegend christlich, beinhaltet aber auch eine reiche Auswahl arabischer Musik (libanesisch, syrisch, ägyptisch, palästinensisch, irakisch, andalusisch...) sowie eine Reihe internationaler Werke, beispielsweise aus Frankreich, England und Armenien. Diese Vielfalt zeigt die Offenheit des Chores gegenüber dem gesamten menschlichen Kulturerbe – und das in einem Land, das durch politische Spannungen und Kämpfe bedrängt ist. Die meisten arabischen Stücke wurden von Edward Torikian arrangiert. Ziel des Chores ist es einerseits, das Wissen über die arabische Musik, ihre Wichtigkeit und ihren Reichtum zu verbreiten und ein musikalisches Bild des Libanon, seiner arabischen Nachbarländer und ihrer Menschen zu zeichnen.
Der Fayha Chor konzertierte erfolgreich im Libanon und im Ausland: in Polen (Krakow, Lodz und Warschau) mit 1. Preisen beim “International Warsaw Choir Festival 2007" für den Besten Chor und den Besten Dirigenten, sowie in Abu Dhabi, Armenien, Bergkarabach, Ägypten, Tunesien, Jordanien, Syrien, Frankreich, Kanada, China (Expo Shanghai 2010), Qatar (2010 & 2011), Zypern, Bahrain und Kuwait.
Er ist Mitglied der Internationalen Föderation für Chormusik und der European Choral Association – Europa Cantat
Dir.: Barkev Taslakian
1964 geboren in Anjar (Libanon), wurde Barkev Taslakian bereits in frühester Kindheit von der Musik angezogen. Zunächst spielte er autodidaktisch mehrere Instrumente. In den frühen 1980ern brachte er sich selbst Solfège bei und erweiterte sein musikalisches Wissen. 1986 begann er seine musikalische Laufbahn mit der Leitung des “Ardzivian” Chor. Zwischen 1992 und 1998 studierte er beim Dirigenten Harutyun Topikyan und dem Komponisten Yervand Yerkanyan an der Parsegh Kanatchian Musikakademie in Beirut. Seit 1997 arbeitete er regelmäßig auch in Armenien mit einer Reihe Musiker und Dirigenten und mit einem Dutzend Chöre im Libanon und Armenien. Derzeit leitet Barkev Taslakian den Fayha Chor (Tripoli und Nord Libanon) und den UNESCO Chor (Libanon). Mit diesen beiden Chören bereiste er den Libanon, Armenien (2001, 2004 und 2008), die Türkei, Syrien (1989 und 2010), Jordanien (2003 und 2008), Zypern (2002, 2003 und 2011), Bergkarabach (2004 und 2008), Polen (2005 und 2007), Tunesien (2008 und 2009), die Arabischen Emirates (2008 und 2011), Ägypten, Frankreich, Kanada, China, Qatar, Bahrain und Kuwait. (ggf. kürzen)
Er gewann zahlreiche Preise, namentlich von der UNESCO, dem Armenischen Kulturministerium, der Safadi Foundation und vom Libanesischen Kulturministerium.
Barkev Taslakian wurde zu zahlreichen internationalen Musikkonferenzen und Workshops eingeladen. Er ist ein Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Professioneller Künstler im Libanon und Gründungsmitglied des Arabischen Chorfestivals Aswatuna.
Der Iberisi Chor München vereint junge georgische Sängerinnen und Sänger, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die kulturelle Vielfalt Georgiens und die unterschiedlichen Lebensarten der Regionen ihres Landes musikalisch außerhalb ihrer Heimat bekannt zu machen.
Die Sänger erzählen anhand ihrer Lieder die Geschichte Georgiens, sie wollen die Besonderheit der georgischen Polyphonie hörbar machen. Die Entwicklung der georgischen Polyphonie ging dem europäischen mehrstimmigen Singen um mehrere Jahrhunderte voraus. Sie wurde schon in vorchristlicher Zeit geboren .Vieles deutet darauf hin, dass es sich bei diesem Gesangsstil um eine völlig eigenständige Kultur ohne äußere Einflüsse handelt. Eine weitere Besonderheit liegt auch in der Vielfalt der Polyphonie – es gibt in Georgien sieben verschiedene Arten der Polyphonie, die in den 15 Regionen gesungen werden. Aufgrund dieser Merkmale wurde die georgische Polyphonie von der UNESCO in das Weltkulturerbe aufgenommen.
Zentrales Anliegen des Chores ist, die Mehrstimmigkeit in ihrer Ursprünglichkeit zu pflegen und ihren Reichtum aufzeigen. Das Repertoire umfasst neue georgische Chormusik, Kirchenlieder, die Illia II., Patriarch der georgisch-orthodoxen Kirche, komponiert hat und Volkslieder aus vorchristlicher Zeit, von denen einige als die ältesten überlieferten Lieder der Welt gelten.
Dir.: Davit Kintsurashvili
Davit Kintsurashvili wurde 1978 in Tiflis geboren. Er studierte Chordirigieren am Staatlichen Konservatorium in Tiflis und schloss dieses mit dem Bachelor und Magistergrad ab. Während der Tätigkeit als Dozent, Korrepetitor und Chorleiter am Staatlichen Konservatorium in Tiflis, beschäftigte er sich intensiv mit Alter Musik und der Musik zeitgenössischer georgischer Komponisten. 2003 kam er nach München und studierte Orchesterdirigieren an der dortigen Hochschule für Musik und Theater bei Prof. Bruno Weil (Diplom und Meisterklasse).
Seit 2006 ist er vielfach als Dozent in Workshops und Meisterklassen tätig und leitet als Dirigent zahlreiche Konzert- und Opernaufführungen mit verschiedenen Orchestern, v.a. in Deutschland und Georgien. Seit 2008 ist Davit Kintsurashvili künstlerischer Leiter des Iberisi Chors.
Mimi Sheffer, Sängerin und Kantorin, ist in Israel aufgewachsen. Während ihres Flöten- und Gesangstudiums an der Rubin Academy of Music in Jerusalem und Tel-Aviv erhielt sie das Stipendium der Israel-America Cultural Foundation und gewann den Kol Israel Wettbewerb (Israel National Radio). Sie wirkte als Sängerin in verschiedenen Opernproduktionen, Festivals und Oratorien in Israel mit. Nach Fortsetzung ihres Gesangsstudiums bei Joan Caplan in New York, wurde sie hauptamtliche Kantorin an der West End Synagogue (NYC) und dem Temple Emanuel (West Hartford, Connecticut). In Berlin war sie Kantorin an der Synagoge Oranienburger Straße.
Die Sopranistin, die über eine sehr große Stimme mit strahlkräftigem Volumen und erheblichem Umfang verfügt, gibt regelmäßig Solokonzerte, macht CD Aufnahmen und nimmt öfters an Radiosendungen teil. Als Solistin hat sie mit den Berliner Symphonikern, der Resonanz Hamburg und dem Essener Opernchor und Orchester, mit dem Senfchor, sirventes, Vox Nova München und der Singakademie zu Berlin große Synagogalwerke von Bloch, Ben-Haim, Braun, u.a. präsentiert.
Ihr besonderer Schwerpunkt jedoch ist die Wiederbelebung der Synagogal- und Kunstmusik von jüdischen Komponisten aus Europa, sowie der Dialog der Religionen und Kulturen.
Mimi Sheffer war von 2003 bis 2010 Dozentin am Rabbinerseminar Abraham Geiger Kolleg und dort von 2007 bis 2010 Direktorin und Gründerin des Jewish Institute of Cantorial Arts. Das Institut bildet Kantoren für jüdische Gemeinden aus.
Drüber hinaus ist sie Mitgründerin und akademische Direktorin des Schatz.pl-Programms in Warschau. Ziel des Programms ist die Ausbildung von Laien-Vorbetern für Europa.
Seit 2013 unterrichtet Mimi Sheffer an der Hochschule für jüdische Studien Heidelberg und wirkt als Artistic Director des Musikprojekts „Die Jüdische Musikreihe für Liebhaber & Neugierige“.
Bei den Konzerten für Musica Sacra International wird sie an der Orgel bzw. dem Flügel begleitet von dem jungen Pianisten Mirlan Kasymaliev.
Mirlan Kasymaliev schloss seine Studien in den Fächern Klavier bei Prof.Sergei Rabotkin und Prof.Elsa Achmetova und Orgel bei Dozent Elena Basova und Prof.Rektor Rubin Abdoullin 1998 mit dem Konzertdiplom mit Auszeichnung in Kazan/ Russland ab. Von 1998 - 2002 war er Stipendiat der „Alfred-Sittard-Stiftung“ und der „Käthe Dorsch - Stiftung“. Er nahm an verschiedenen Meisterkursen, u.a. bei Wolfgang Zerer, Ludger Lohmann und Peter Planyavsky sowie an einigen Orgelwettbewerben wie dem „Felix Mendelssohn Bartholdy Orgelwettbewerb“ in Berlin teil. Heute ist er als freischaffender Organist, Pianist und Chorkorrepetitor tätig, gibt darüber hinaus Solokonzerte und wirkt bei verschiedenen Ensembles mit.
„Wie in jeder religiösen Tradition spielen auch im Buddhismus Kland un Stimme in Bezug auf die Anwendung der Religino eine wichtige Rolle. Aber Klang und Stimme sind nicht nur in der Ausübung einer Religion wichtig. Klang und Stimme sind untrennbar mit unserem Leben verbunden und sind unentbehrlich für unser Leben. Das gilt nicht nur für Menschen, sondern für alle Wesen. Jedes Wesen, das Bewusstsein, besitzt, ist auf Klang angewiesen und hat zu Klang eine enge Beziehung.“ So schreibt der Ehrwürdige Lama Gonsar Rinpotsche in seiner Abhandlung Klang und Stimme*. Und weiter heißt es dort: „Ein Gebet zu singen hat eine ganz bestimmte Wirkung auf uns menschliche Wesen, die wir sehr von unseren Sinnen abhängig sind. (...) Aus diesem Grund hat jede Religion ihre eigenen religiösen Gesänge. Die Gesänge im Buddhismus gehen auf große Meister und deren meditative Erfahrungen zurück. Deshalb werden diese Melodien über Generationen erhalten und weitergegeben.“
Der Ehrwürdige Gonsar Rinpotsche ist Abt des Klosters Rabten Choeling in der Schweiz. Das Zentrum Rabten Choeling, auf dem Mont-Pelerin über dem Genfersee gelegen, ist ein Institut für höhere tibetische Studien und ebenso auch ein authentisches buddhistisches Kloster mit dreissig Mönchen, fünf Nonnen und zwanzig Laienstudenten. Es ist eine internationale Schule mit Studenten aus vierzehn verschiedenen Ländern. Die dort lebenden Mönche folgen den Regeln der Vinaya. Tägliche Gebete, Bekenntnis-Rituale und monatliche Pudschas (intensive Meditationen) sind wichtiger Teil ihres spirituellen Lebens.
Bereits zweimal, 1992 und 1998, waren Mönche aus dem Zentrum Rabten Choeling zu Gast bei Musica Sacra International. Die Gruppe ist kein professionelles Musikensemble, da es so etwas im tibetischen Buddhismus nicht gibt. Vielmehr ist das Musizieren ein Bestandteil der Ausbildung eines jeden Mönches, als eine Art, mit den Gottheiten zu kommunizieren. Dabei zählt nicht das virtuose Spiel, sondern der Klang als solcher, sowie die rituellen Handbewegungen und die Visualisierung. Die Mönchsgruppe wird Ausschnitte aus ihren Gebeten des tibetischen Buddhimus singen, begleitet von den klösterlichen Instrumenten: tiefen und hohen Becken, Schlagzeug, Oboen, Muschelhörnern, kleinen Glocken, kleinen Handtrommeln und langen Hörnern.
Meknes ist eine Stadt mit knapp 600.000 Einwohnern im nördlichen Marokko am Fuße des Mittleren Atlasgebirges und Hauptstadt der Region Meknès-Tafilalet. Ihr Name leitet sich vom Berberstamm der Miknasa ab, der den Ort ursprünglich besiedelte.
Das Ensemble Rouh arbeitet an einer Allianz von Weltmusikern in einem traditionellen Sinne und hat sich zur Aufgabe gemacht, die Besonderheiten des Erbes der marokkanischen, nordafrikanischen und arabischen Musiktradition zu bewahren. Es gibt dem Publikum einen Einblick in den kulturellen Reichtum Marokkos. Die Gruppe setzt sich aus Musiklehrern, hervorragenden Instrumentalisten und einem Chor zusammen. Ziel des Ensembles ist es, Teil der nationalen und internationalen Künstlerszene zu sein und der spirituellen und religiösen Musik eine neue Wichtigkeit zu geben. Hierzu nutzen sie das reiche Marokkanische Erbe, in das sie andere Stile, wie die der islamischen Sufi-Orden Gnawa und Assaiouna einflechten, ohne ihre marokkanische Authentizität zu verlieren. „Heutzutage wird Toleranz und Liebe immer seltener. Es ist also unsere menschliche und musikalische Aufgabe, eine universelle Botschaft weiterzuverbreiten, die diese ausschlaggebenden Werte für ein glückliches Leben wieder aufleben lässt.“
Sufi-Musik ist der Oberbegriff für regional unterschiedliche Stile religiöser Musik im Islam und ist Teil der rituellen Glaubenspraxis von Anhängern des Sufismus.
In vielen Tariqas (Derwischorden) ist die Praxis der Musik üblich, die oft nur aus Gesängen besteht, in anderen Tariqas aber auch instrumental begleitet wird. Die Musik ist ein Bestandteil des Dhikr (Gottgedenken), denn in den Liedern werden entweder die Namen Gottes rezitiert, oder die Liebe zu Gott beziehungsweise zum Propheten Mohammed besungen. Teilweise wurden später die lyrischen Werke bekannter Sufidichter , wie etwa Rumi oder Yunus Emre, als Liedtexte übernommen.
Yassine Habibi, die Goldene Stimme von Meknes
Yassine Habibi wurde 1984 in Meknes geboren, der Stadt der Kunst, der Zivilisation und Authentizität. In dieser Kaiserstadt lernte Yassine die Geheimnisse des Gesanges, während er seine Studien der Humanistik beendete. Bereits früh bewies er sein Talent auf lokaler Ebene mit traditionellen geistlichen Gesängen. Sein größter Erfolg war seine Teilnahme beim Gesangswettbewerb „Munshid Sharjah 3“, des TV Kanals Sharjah in den Vereinigten Arabischen Emiraten, bei dem er Marokko repräsentierte, und den er nach 60 Folgen als Vizemeister beendete.
Die jüdische sakrale Musiktradition zu pflegen und einem größeren Hörerkreis zu erschließen, war das Ziel von Oberkantor Werner Sander, als er den Leipziger Synagogalchor 1962 gründete. Im Mai 1963 fand das erste Konzert in Dresden statt. Vermittelt durch die Konzert- und Gastspieldirektion Leipzig sang der Chor in Halle, Erfurt, Karl-Marx-Stadt, Dresden, Berlin und Leipzig. Auch in Jüdischen Gemeinden war der Chor zu Gast. Im Juli 1972 wurde der Tenor Helmut Klotz zum künstlerischen Leiter berufen. Unter seiner Leitung entwickelte sich das Ensemble zu einem semi-professionellen Konzertchor mit hohem künstlerischem Anspruch. Die zunehmende Konzerttätigkeit im In- und Ausland war Ausdruck für die wachsende Wertschätzung der künstlerischen Arbeit des Ensembles, das bei zahlreichen protokollarisch bedeutsamen Veranstaltungen wie dem Gedenkkonzert für Yitzhak Rabin 1996 in Berlin und dem Konzert in der Dresdner Frauenkirche im Rahmen der Eröffnungsfeierlichkeiten 2006 mitwirkte.
Zahlreiche Auslandsreisen führten den Chor u. a. in die Ukraine (1993), die USA (1994), nach Spanien und Portugal (1996), Südafrika (1998) sowie Brasilien (2005). In Israel gastierte der Leipziger Synagogalchor 1993 und 2010. Als Zeichen der Versöhnung war es dem Ensemble durch einen Knesset-Beschluss gestattet, in der Synagoge der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem zu singen.
Der Leipziger Synagogalchor pflegt u.a Synagogalmusik von Samuel Alman, Samuel Lampel, Abraham Dunajewski, David Nowakowski und Samuel Naumbourg. Die hebräischen Texte der Gottesdienstgesänge sind Psalmen und Gebete sowie religiöse Texte aus dem Talmud. Mit seiner Interpretation bewahrt der Leipziger Synagogalchor die alte aschkenasische Aussprache des Hebräischen, wie sie in deutschen Synagogen vor dem Holocaust gebräuchlich war, während das moderne Hebräisch in Israel heute von der sephardischen Aussprache geprägt ist. Entsprechend jüdischer Tradition und synagogaler Praxis werden die Kompositionen überwiegend im Wechselgesang zwischen Kantor und Chor a cappella oder mit Orgel- bzw. Klavierbegleitung aufgeführt.
Dir.: Ludwig Böhme
Ludwig Böhme, geboren 1979 in Rodewisch, war er von 1989 bis 1998 Mitglied im Thomanerchor Leipzig und arbeitete nach seiner Chorzeit bis 2002 als Assistent des Thomaskantors. Er studierte an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig. Nach dem Diplom mit Auszeichnung folgte ein Aufbaustudium mit Konzertexamen. Seine Lehrer waren unter anderen Georg Christoph Biller und Horst Neumann, Kurse bei den King’s Singers, Ton Koopman und Morten Schuldt-Jensen gaben weitere Impulse.
Seit 2002 leitet er den Kammerchor Josquin des Préz, mit dem er mehrere Preise gewann. Seit 2004 realisiert Ludwig Böhme als künstlerischer Leiter die von ihm initiierte Konzertreihe „Josquin – Das Projekt“, die weltweit erste Gesamtaufführung des Werkes von Josquin des Préz in Leipzig. Im April 2012 übernahm er die künstlerische Leitung des Leipziger Synagogalchors.
Die Gruppe „Tenores di Bitti Remunnu ’e Locu“ aus der Provinz Nuoro im Nordosten Sardiniens wurde 1974 gegründet. Die Gruppe besteht aus Daniele Cossellu (71), dem Vorsänger und Leiter der Gruppe (Oche/ Mesu oche), Mario Pira (38) (Bassu); Pier Luigi Giorno (26) (Contra); und Piero Sanna (62 Jahre (Oche/ Mesu oche)
Der "Canto a tenore" ist eine der archaischsten musikalischen Ausdrucksformen der sardischen Tradition. Belegt ist die Existenz dieser polyphonen Gesangspraxis schon in ältester Zeit. Der "Canto a tenore" ist der Ausdruck der Hirten- und Bauernwelt, in der das Volk Sardiniens seine Wurzeln hat. Aus diesem Grund wurde der "Canto a tenore" von der UNESCO unter die schützenswerten "Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit" aufgenommen und gehört somit zum unantastbaren Erbe der Menschheit.
Ein typischer sardischer Männerchor besteht aus vier männlichen Stimmen: "Bassu" (Bass), "Contra" (Bariton), "Mesu oche" (Altstimme) und "Oche" (Vorsänger). Die Männer stehen beim Singen in einem geschlossenen Kreis und halten sich beim Singen mit einer Hand ein Ohr zu, um die eigene Stimme besser zu hören. Der Gesang läuft nach einem genau festgelegten Schema ab: Der Solist, ein Tenor, steht dabei immer im Vordergrund. Er hat die Rolle des Vorsängers und bestimmt die Melodie. Die weiteren Sänger folgen mit Silben ohne Bedeutung zur Begleitung. "Bassu" und "Contra" bilden mit ihren gutturalen Klängen die im Ton immer gleichbleibenden charakteristischen Hauptstimmen. Die beim Singen entstehenden Töne imitieren Geräusche der sardischen Natur.
In den letzten 30 Jahren hat sich die Gruppe darum bemüht, den lange vergessenen "Canto a tenore" wieder ins Leben zu bringen. Hierzu gründete sie 1995 - unter der Schirmherrschaft der Stadt Bitti - eine Schule, deren Ziel es ist, den jungen Leuten des Dorfes die Kunst der Tenorgesänge zu lehren und diese einheimische kulturelle Tradition aufrecht zu erhalten. 1997 schloss sich die Schule mit dem „Conservatorio di Musica Sassari“ zusammen. Die Gruppe „Remunnu’e Locu“ ist national und international bekannt, wird sowohl von Kritikern als auch von Historikern der sardischen Tradition hoch gelobt und gewann zahlreiche Preise.
Die Gruppe trat mit Jazzkünstlern wie Lester Bowie und Ornette Coleman auf, sang auf einigen Jazzfestivals (Cagliari Jazz, Umbria Jazz Festival) und war Teil der CD „Voices of the Real World“ von Peter Gabriel, 2000.