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Rezonans, Türkei
Hatan Ensemble, Deutschl./Mongolei
Nairobi Chamber Chorus, Kenia
Oriental Echo, Deutschland/Irak
Vox Werdensis, Deutschland
Karnataka College of Percussion, Indien
Daniel Kempin, Deutschland
Hashira, Serbien
Ensembles 2024
Die folgenden Ensembles aus den verschiedenen Religionen sind 2024 bei Musica Sacra International zu Gast.
Der 2010 von Burak Onur Erdem gegründete Chor Rezonans ist in nur kurzer Zeit zu einem der bedeutendsten Chöre der Türkei geworden. Er besteht aus rund 40 Sängerinnen und Sängern im Alter zwischen 20 und 60 Jahren, die überwiegend keinen musikalischen Berufen nachgehen, jedoch über langjährige Chorerfahrung verfügen. Der Chor tritt regelmäßig bei führenden Chorfestivals in Europa auf und singt unter der Leitung weltweit renommierter Dirigenten.
Der Chor arbeitete bereits mit dem Grammy© ausgezeichneten Komponisten Eric Whitacre sowie mit Nigel Short, Jo-Michael Scheibe, Volker Hempfling und Georg Grün. Bei der Donizetti Preisverleihung für klassische Musik wurde Rezonans 2017 in der Türkei zum Chor des Jahres ernannt und bei dem Internationalen Chorwettbewerb Marktoberdorf mit der Auszeichnung “Chor – international sehr gut“ gekürt. Der Chor repräsentierte die Türkei bei dem Europa Cantat Festival 2015 und nahm zudem als erster türkischer Chor an dem renommierten Cork International Fleischmann Wettbewerb teil. 2018 trat der Chor bei dem Internationalen Mai Chorwettbewerb in Varna an und gewann den Preis für den besten Jungdirigenten.
2021 führte der Chor zwei Konzerte unter der Leitung des berühmten Deutschen Dirigenten Frieder Bernius auf, mit einem einzigartigen Repertoire von Stücken aus dem Barock, der Romantik sowie aus der traditionellen türkischen Musik. Während des Welt-Symposiums für Chormusik 2023 in Istanbul trat Rezonans an verschiedenen Veranstaltungsorten auf und war zudem einer von zwei teilnehmenden Hauptchören für den Dirigenten Meisterkurs von Ragnar Rasmussen. Der Chor ist für seine besondere Aufmerksamkeit für die musikalische Qualität und seine Proben-Intensität bekannt, sowie für seine Hingabe für ein einzigartiges und vielfältiges Repertoire, welches sich auf zeitgenössische türkische Chormusik spezialisiert und auf hochgeschätzte universelle Stücke aus den Genres des Barock, der Romantik und der zeitgenössischen Musik.
Traditionelle und zeitgenössische Musik, Tänze und Obertongesang aus Zentralasien präsentiert das Musikensemble „Hatan“ („Königin“). Es wurde 2013 von drei mongolischen Musikerinnen gegründet. Später kamen eine weitere mongolische Musikerin und eine Tänzerin hinzu. Das fünfköpfige Musikensemble verbindet traditionelles zentralasiatisches Liedgut aus der Mongolei sowie aus Burjatien und Kasachstan mit neuartigen Arrangements und individuellen Improvisationen, ergänzt mit eigenen Kompositionen – mal kraftvoll-expressiv, mal sanft-filigran, mal besinnlich-melancholisch bis archaisch-meditativ. Dabei spielt die eigene Religion, der Buddhismus, eine bedeutende Rolle. Er ist in der mongolischen Geschichte und Kultur tief verwurzelt, wodurch er auch die Musik beeinflusst.
Neben traditionellen mongolischen Instrumenten, die zum Teil auch bei religiösen Ritualen Verwendung finden, und landestypischem Frauengesang (Urtiin Duu) bekommt man auch den mongolischen Kehlkopfgesang (Khöömii) zu hören. In der buddhistischen Tradition wird diese Gesangstechnik auch dazu genutzt, heilige Texte oder Mantren zu rezitieren. Besonders eindrucksvoll ist der mehrstimmige Gesang der vier Musikerinnen. Untermalt werden die musikalischen Impressionen des nomadischen Lebens in der weiten zentralasiatischen Steppe durch traditionellen mongolischen Ausdruckstanz.
2019 erreichte das Frauenensemble den zweiten Platz auf dem Sharq Taronalari in Samarkand (Usbekistan), einem der größten internationalen Musikfestivals in Zentralasien. Für diesen Erfolg wurden die Musikerinnen noch im selben Jahr zusätzlich von der mongolischen Botschaft ausgezeichnet. Das Ensemble hatte bereits Auftritte in ganz Deutschland, sowie in zahlreichen Ländern Europas. Dabei nahm es auch an verschiedenen Festivals wie "Muziekpublique" in Belgien oder "World Sufi Spirit" in Indien teil.
Kennedy Wakia gründete den Nairobi Chamber Chorus im Oktober 2005 als Chor Ensemble. Der Nairobi Chamber Chorus (NCC) bietet eine hochwertige musikalische Plattform für junge Kenianer, die danach streben ihren beruflichen Werdegang voranzutreiben oder ihr Wissen und Interesse an der Kunst zu fördern. Seit Beginn des Chores haben mehr als 70 junge Menschen an ihm teilgenommen; viele von ihnen zählen mittlerweile zu den führenden Musikern in Kenia, treten inner- und außerhalb des Landes auf und unterrichten Musik. Die Chorteilnehmer stammen von verschiedenen Universitäten und Institutionen um Nairobi. Die Teilnahme ist freiwillig und die Chormitglieder geben ehrenamtlich ihre Zeit und Mittel, um sich zu treffen und Musik zu machen.
Der Chor bietet eine Plattform für den kulturellen Austausch und ermöglicht die Zusammenarbeit von Gastmusikern und kenianischen Nachwuchsmusikern. Der NCC nahm bereits an mehreren Konzertreisen und ausländischen Initiativen teil, besonders bemerkenswert ist dabei sein Auftritt im May 2012 bei den Feierlichkeiten zum diamantenen Jubiläum der Königin Elizabeth im Windsor Castle in Großbritannien. Die Corona-Pandemie traf die Chorgemeinschaft schwer, doch der Chor ging mit der Zeit und machte sogar virtuelle Aufnahmen, um in dieser hektischen Zeit die Musik lebendig zu erhalten und den Mut nicht zu verlieren.
Ihre Vision ist eine starke, gut ausgebildete musikalische Gemeinschaft, die mit Hilfe ihrer Musik Frieden fördert und anhand von hochwertigen Auftritten von Chormusik zum interkulturellen Verständnis beiträgt. Für den NCC ist Musik mehr als nur eine Plattform; es ist ein heilsamer Ort für Menschen aus allen Gesellschaftsschichten.
Die Sängerin und Komponistin Rita William wurde in Bagdad geboren und beschäftigt sich seit ihrer Kindheit mit orientalisch-christlichem und klassisch-irakischem Gesang. Sie komponierte und veröffentlichte ihre erste offizielle CD, das Album "Shoq Qalbi" („Die Sehnsucht meines Herzens“) im Jahr 2005. Rita William interpretiert sowohl alte koptische, syrische, chaldäische und assyrische Hymnen in verschiedenen Sprachen wie Arabisch und Aramäisch als auch traditionellen und orientalischen Jazz und moderne Folklore. Viele ihrer Projekte widmen sich dem interreligiösen Dialog.
Rageed William ist ein irakischer Musiker, Komponist, Arrangeur und Toningenieur, der neben Klavier auch Nay und Duduk (zwei der ältesten Musikinstrumente) spielt. Er ist Mitglied des Cairo Steps Teams (Gewinner des Deutschen Jazzpreises 2018) und vieler anderer Bands und Projekte. Rageed spielte mit verschiedenen Orchestern in Deutschland und im Nahen Osten, wie den Berliner Philharmonikern, der Elbphilharmonie Hamburg und der Oper Kairo.
Rimonda Naanaa wuchs in einer musikalischen Familie auf und begann im Alter von 10 Jahren das Instrument Qanun zu erlernen. Im Alter von 16 Jahren wurde sie eingeladen, ihr Heimatland Syrien in drei Konzerten in Frankreich zu vertreten, die von der französischen Stiftung „ECUM“ für den Kulturaustausch zwischen den Mittelmeerländern organisiert wurden. Im Jahr 2008 erhielt sie vom Kulturministerium den ersten Platz beim Qanun-Wettbewerb in Syrien.
Nach ihrem Abschluss wurde sie als Qanun-Lehrerin an der Hochschule für Musik eingesetzt. Im Jahr 2015 verließ Naanaa Syrien, nachdem sie sich einen guten Ruf als Musiklehrerin erworben hatte und als professionelle Qanun-Spielerin bekannt wurde. Alle drei traten bereits in verschiedenen Ländern innerhalb und außerhalb Europas auf.
Das Ensemble „VOX WERDENSIS“ wurde 2009 gegründet und hat sich unter der Leitung seines Gründers Stefan Klöckner zu einem international profilierten Interpreten des Gregorianischen Chorals und mittelalterlicher Musik entwickelt. Die Gruppe besteht aus sieben bis neun professionellen und semiprofessionellen Sängern und wird dauerhaft vom Instrumentalisten Dominik Schneider (mittelalterliche Flöten und Quinterne) begleitet, der auch sämtliche Instrumentalarrangements schreibt. Im Sommer 2011 und 2014 sang das Ensemble auf Einladung der Ungarischen Gregorianischen Gesellschaft beim Internationalen Gregorianik-Festival in Vác/Ungarn.
2012 erfolgten zwei Konzertreisen nach Berlin und Stralsund sowie nach Süddeutschland. 2014 gastierte VOX WERDENSIS bei der Internationalen Orgelwoche Nürnberg (ION) und beim Nederlands Gregoriaans Festival in Ravenstein/Niederlande und war bei den renommierten Festivals in Knechtsteden, Schwäbisch Gmünd und Herne zu Gast (jeweils Livemitschnitte Deutschlandfunk und WDR). Im Rahmen des Festivals für alte Musik Köln führte VOX WERDENSIS im Schnütgen-Museum das mittelalterliche „Officium lusorum“ auf, eine Messparodie aus den „Carmina Burana“ (Livemitschnitt WDR).
2018 folgte (aufgeführt im Rahmen des 101. Deutschen Katholikentags in Münster) das Programm „Shalom – Pax – Salam“ – Friedensgesänge der drei abrahamitischen Religionen – Judentum, Christentum und Islam. Im Herbst 2014 sang das Ensemble eine CD mit dem Offizium zu Ehren des heiligen Liudger ein; dieser Produktion schloss sich ein Konzert im Paulus-Dom zu Münster an, in dessen Rahmen das Offizium erstmals nach Jahrhunderten wieder „live“ erklang.
Bei Musica Sacra International bringt das Ensemble mit Teilen aus seinem Programm „Peregrinatio vitae“ Pilgergesänge aus verschiedenen Repertoires der mittelalterlichen Musik zu Gehör: Gregorianischer Choral, mittelalterliche Mehrstimmigkeit und Teile aus dem "Codex Calixtinus", der am Pilgerziel des Mittelalters schlechthin verwahrt wird: Santiago de Compostela.
Das Karnataka College of Percussion zählt seit über 50 Jahren zu den etabliertesten Ensembles der so genannten Carnatic Music, der klassischen südindischen Musik. Gegründet wurde es vom 2019 verstorbenen Mridangam Virtuosen T.A.S. Mani und seiner Frau, der Sängerin R.A. Ramamani. R.A. Ramamani wurde als erste Frau überhaupt mit einem der höchsten staatlichen Awards für ihre Pionierarbeit in der indischen Musik geehrt.
Vidwan T.A.S. Mani ist Vater einer ganzen Generation von international bekannten Perkussionisten. Zu seinen Schülern zählen u.a. Trilok Gurtu und Ramesh Shotam. Beim Festival Musica Sacra International wird neben der Sängerin R.A. Ramamani auch deren Sohn Karthik Mani an der Gatham (Tonkrug) mit dabei sein, der regelmäßig mit den Größen der indischen Musik zusammenspielt.
Außerdem dabei, der gebürtige Allgäuer Magnus Dauner der seit 2015 Schüler von T.A.S. Mani und R.A. Ramamani am Karnataka College of Percussion ist und jährliche Studienreisen nach Bangalore unternimmt. Besondere Aufmerksamkeit erlangte das Ensemble Mitte der 80er Jahre, als es zusammen mit Charlie Mariano zahlreiche und viel beachtete Konzerte gab. Es folgte unter anderem die Zusammenarbeit mit der WDR Big Band und Gruppen und Musikern wie Embryo, Dissidenten, Paquito D’Rivera, Okay Temiz oder Steve Coleman.
Daniel Kempin, geboren in Wiesbaden, ist eine vielseitige Persönlichkeit mit einer eindrucksvollen kulturellen und musikalischen Historie. Seine Eltern, selbst kirchenmusikalisch geprägt, legten den Grundstein für seine tiefe Leidenschaft für Musik und den interreligiösen Dialog. Als junger Mann machte Daniel Kempin die Entscheidung seiner Großmutter und seiner Mutter, die sich in der Zeit der nationalsozialistischen Verfolgung haben taufen lassen, wieder rückgängig und entschied sich, als Jude zu leben.
Er studierte Musik in Darmstadt, einige Semester Judaistik in Frankfurt am Main und ein Jahr lang an einer Jeschiwa (Talmudhochschule) in Jerusalem. Jiddisch-Intensiv- Sprachkurse u. a. in Großbritannien und Israel folgten. Seit 1983 tourt Kempin mit Konzerten und Workshops mit jüdischen Liedern in ganz Europa, Russland, Israel und den USA. Sein Liederbuch »schiru! – Singt« sowie fünf CD-Veröffentlichungen mit jiddischen und hebräischen Liedern sind z. T. mehrfach ausgezeichnet worden, auch wirkte er in zahlreichen Rundfunk- und Fernsehsendungen mit.
Chasan Daniel Kempin hat seit der Gründung des »Egalitären Minjan in der Frankfurter Jüdischen Gemeinde« die Funktion des Vorbeters inne. Nach dem Kantoren-Studium bei ALEPH/Jewish Renewal in den USA ist er Anfang 2015 in Boulder (Colorado) zum Chasan ordiniert worden. Der interreligiöse Dialog ist ihm seit gut drei Jahrzehnten ein starkes Anliegen. 25 Jahre lang war er Vorstandsmitglied der AG Juden und Christen beim Deutschen Evangelischen Kirchentag und ist Mitglied des Rates der Religionen in Frankfurt. Zudem ist er Mitbegründer und Co-Leiter des Interreligiösen Chores Frankfurt (IRCF).
Der jüdische Novi Sad Gemeindechor „Hashira“ (das hebräische Wort „hashire“ bedeutet „das Lied“) wurde 1993 gegründet und engagiert sich seitdem stark dafür, das jüdische synagogale und volkstümliche Musikerbe zu pflegen. Dennoch umfasst das Repertoire des Chores fast jegliche Form der Chormusik, zudem singt er in verschiedenen Sprachen (Hebräisch, Jiddisch, Ladino, Serbisch, Spanisch…).
Er gewann mehrere Auszeichnungen bei nationalen und internationalen Festivals (Slovakia Cantat 2009, Prag 2010, Bijeljina in Bosnien und Herzegowina 2012, beim Canto sul Garda in Italien 2013, beim 13. Internationalen Chor Wettbewerb “Antonio Vivaldi“ in Griechenland 2015, sowie beim 10. Internationalen Johannes Brahms Chor Festival und Wettbewerb in Deutschland 2017).
Die Qualität des Ensembles zeichnet sich vor allem durch die Vielfalt seiner Mitglieder aus, die aus unterschiedlichen Nationen und Religionen stammen. 2016 gewann der jüdische Gemeindechor aus Novi Sad im Wettstreit mit 22 Einzelpersonen und Institutionen die Auszeichnung für kulturelle Erhaltung von dem Institut für Kultur Vojvodinas.